Klaus Brix
In den ersten Jahren des Boilliefischens spielte sich fast alles in stehenden Gewässern ab. Dies hatte natürlich zur Folge,
dass die Seen schnell überlaufen waren und der Angeldruck sehr stark wurde. Das war dann die Zeit, wo ich mich an die großen Flüsse zurückgezogen hatte. In den Flüssen war man noch recht alleine und
leistete zum Teil noch richtige Pionierarbeit. Man musste sich an die völlig neuen und anderen Bedingungen anpassen. Das fing schon zu Hause in der Küche bei der Futterherstellung an. Ein schwerer
Boillie und eine andere Form mussten her. Für den Fluss fische ich in meinen Boillies grundsätzlich komplette Eier, weil durch die Eierschale die Boillies mehr Eigengewicht erhalten. |
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Zusätzlich kommt noch ca. 5–10% feinster Flusssand in die Mischung, die dann nicht in Kugeln, sondern in Kissen von
ca. 22x22x12mm geformt werden. Zusätzlich kann man die Futterboillies zusammen in großen Stippfutterballen ins Wasser bringen, welches in der Strömung eine sehr große Lockwirkung zur folge hat.
Die Montagen sind ähnlich wie im See, nur das Blei sollte eine flache Form und ein Gewicht von 130 bis 200g haben. |
Zu den Altarmen, die zum Teil sehr zum Karpfenangeln einladen, kommt meistens die Ernüchterung, da dort sich oft die kleinen Karpfen aufhalten. Es sei denn, man angelt im Frühjahr in diesen Bereichen, da kommen auch die großen Fische zum laichen ins flache Wasser. Ansonsten sind die „Großen“ das ganze Jahr über am Strom und in grösseren Tiefen zu fangen, wo sie an den harten Strömungskanten auf ihren Futterstraßen patroullieren. Allerdings können auch Situationen auftreten, die ein Fischen schier unmöglich machen, wie zum Beispiel Hochwasser, treibendes Kraut oder Unmengen Holz, das den Fluss hinabtreibt. |
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Das macht auch einen sehr flexiblen Rutenaufbau erforderlich. Manchmal muss man die Ruten sehr hoch aufbauen, um möglichst
wenig Schnur im Wasser zu haben, weil sonst der Druck auf die Schnur zu groß wird. Bei großem Treibgut und Schiffsaufkommen ist es ratsam, so flach wie möglich aufzubauen und zusätzlich ein
Absenkblei bis ca. 100g auf die Schnur zu montieren, damit gewährleistet ist, dass keine Schiffsschraube und kein Holz oder Kraut in die Schnur kommt. Wenn man einen längeren Angeltrip an einen
Fluß ins Ausland plant, ist es ratsam, auf jeden Fall ein Ausweichgewässer im Petto zu haben, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
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