Wir wollen unsere Chancen beim Angeln maximieren, was brauchen wir dazu, außer möglichst genaue Gewässerkenntnisse und das
passende Gerät? Eine Portion Glück!? Ja sicher, aber den Faktor Glück können wir stärker beeinflussen als die meisten denken. Denn je besser wir unser Gewässer kennen und je exakter wir unser Gerät
abstimmen, desto höhere Chancen haben wir, erfolgreich am Wasser zu sein. Dazu gehört es eben auch, neben der richtigen Rute, Schnur und der passenden Köderart, auch die für die Situation richtige
Köderfarbe zu wählen.
Unsere einheimischen Fische reagieren ganz unterschiedlich auf Farben und Farben können sie sehen, das ist wissenschaftlich belegt. Was sie sehen und wie sie es
wahrnehmen, hängt vor allem von der Wassertrübung, Lichteinfall und den Wetterverhältnissen ab. Je klarer das Wasser und je mehr Licht vorhanden, desto natürlicher sollten wir unsere Dekore wählen.
Je trüber und dunkler, desto greller müssen wir fischen. Greller heißt in diesem Fall UV Farben.
Damit wir den richtigen Köder wählen können bzw. überhaupt wissen, ob die Köderfarbe UV-aktiv ist, muss man den Köder mit einer UV Lampe ausleuchten. Das bringt die eine oder andere Überraschung in
der Köderbox, das kann ich garantieren. Dabei lässt sich auch feststellen, dass die Köder nicht immer am ganzen Körper leuchten, wie das allseits beliebte Firetiger, sondern teilweise nur über
sogenannte UV-Spots verfügen. Das können leuchtende Augen sein oder Punkte am Bauch oder den Flanken. Die meisten Wobbler, mehr als viele denken, verfügen über solche UV-Spots. Mit der nötigen
Erfahrung und dem Wissen, ob UV-aktiv oder nicht, ändert sich auch die Zusammenstellung der eigenen Köderbox.
Früher habe ich selber Massen von Ködern ans Wasser geschleppt, ein riesiges und unüberschaubares Sortiment. War das hilfreich? Eigentlich nie! Fische ich in aller Regel meist eh nur 3 bis 5 Köder,
oft sogar noch weniger. Die restlichen Verführer brauchen nur Platz, oder schlimmer noch, sie hindern mich daran, einen Köder bewusst zu wählen und zu fischen, mich mit ihm auseinander zu setzen,
seine technischen Möglichkeiten kennen zu lernen und Vertrauen zu schaffen. Oft ist es ja so, gibt es nach einigen Würfen keinerlei Kontakt, ist der Köder schnell ausgetauscht und verschwindet wieder
in der Box. Viel effektiver ist es aber, einen Köder länger zu fischen, ihn in verschiedenen Situationen zu testen und variantanreicher zu führen, als man es vielleicht sonst üblicherweise
macht.
Ich trage heute nur noch sehr wenige Köder mit ans Wasser, die sind dann aber sehr genau ausgewählt. Neben den Formen und Größen, achte ich sehr darauf, dass ich meine Farben so zusammenstelle, daß
ich natürliche Farben (bevorzugt braun und weiß) dabei habe, aber auch starke Kontraste (zum Himmel und im Wasser) und natürlich UV lackierte Köder. Und eben genau die kann ich nur sicher auswählen,
wenn ich die einzelnen Köder vorher gecheckt habe. Ich muss wissen, was ich da ans andere Ende der Schnur hänge und wie es im Wasser wirkt!
Ich habe daher einige meiner Lieblingsköder einem UV-Schnelltest unterzogen und fotografiert. Daiwa und Megabass bieten einige Köder, die über solche UV-Spots verfügen. Am liebsten sind mir Köder,
die möglichst natürlich wirken, aber trotzdem nicht voll auf UV verzichten. Kleine leuchtende Bereiche, so genannte Reflexpunkte oder Anbissstellen. Um seine Box bewusst nach UV-Aktiven Farben zu
sortieren, ist ein Sache unerlässlich, man muss sich eine UV-Lampe besorgen. Da gibt es im Handel verschiedenste Modelle mit unterschiedlichstem Preisgefälle.
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